Wandern in Garmisch: Hammersbach – Höllentalklamm – Kreuzeck

hoellentalklamm-kreuzeck

Unseren diesjährigen Urlaub verbringen wir anders als sonst, mal nicht beim Surfen, sondern in den Bergen. Der erste Anfahrtspunkt unseres Roadtrips war ein Campingplatz in Grainau.

Campingplatz: Camping Resort Zugspitze • Griesener Straße 9 • 82491 Grainau
http://www.perfect-camping.de/5-sterne-camping-resort-zugspitze-garmisch-partenkirchen-bayern/
5 Sterne Campingplatz mit Wellness und Fitnessbereich, optional Privatbäder (41 € (2 Personen) inkl. Duschen, Wellness, Fitness, Kurtaxe)

Wir wollten uns zum Beginn unseres Urlaubs mal etwas gönnen und haben uns daher für die Luxusvariante entschieden. Nach 10 Stunden Fahrt schafften wir am ersten Tag allerdings nicht mehr viel. Noch was essen, kurz aber dafür sehr entzückt den Blick auf die Berge genießen und das wars.

Am nächsten Morgen liefen wir dann vom Campingplatz ins nahegelegene Hammersbach um von dort zur Höllentalklamm zu wandern. Der Aufstieg zur Klamm war schon etwas anders, als das was wir vom Harz bisher so kannten, aber sehr gut machbar und landschaftlich toll. Glücklicherweise waren auch nicht so viele Wanderer unterwegs, so dass es am Eingang in die Klamm keine Wartezeiten gab, was durchaus vorkommen kann. (Der Eintritt kostet mit Kurtaxen-Ermäßigung 4 Euro für zwei Personen, ansonsten das Doppelte). Auf schmalen Wegen und teilweise durch Tunnel geht man dann direkt entlang der Klamm. Die Höllentalklamm bietet eine atemberaubende Kulisse. Glasklares Wasser bahnt sich seinen Weg durch schroffe Felsen. An einigen Stellen bekommt man etwas Wasser von oben ab. Eine Regenjacke sollte man also auf jeden Fall im Gepäck haben. Nach einer Weile erreicht man ein weitläufigeres Gebiet, in dem die Klamm endet. Von hier aus geht es noch einige Meter bergauf zur Höllentalanger-Hütte. Die Hütte wurde vor Kurzem erneuert. Von hier aus kann man auch weiter zur Zugspitze gehen.

Wir entschieden uns von der Hütte zum Kreuzeck zu gehen. Die Strecke führt auf recht schmalen Wegen direkt am Abhang entlang und kann bei Höhenangst zu einem Problem werden. An der Seite befinden sich meistens Stahlseile, an denen man sich festhalten kann. Der Ausblick entschädigt allerdings alle Unannehmlichkeiten (wenn man ihn denn genießen kann). Mir war gar nicht so bewusst, dass man als „einfacher“ Wanderer überhaupt in solche Höhen gelangt und das Gefühl bekommt so richtig in den Bergen zu sein. Aber genau das Gefühl hatte ich auf diesem Weg. Ein wundervolles Spiel aus Licht und Schatten auf den Felswänden ließ das alles so unwirklich wirken. Ich war einfach nur gebannt von diesem Ausblick. Vorbei an den mittlerweile nicht mehr bewirtschafteten Knappenhäusern, nahm der Weg noch mal an Fahrt auf. Noch etwas steiler, noch mehr Geröll, noch höhere Abhänge. Für den einen einfach nur atemberaubend – für den anderen ein kleiner Grund zur Panik. Doch auch der Weg war bald geschafft und wir befanden uns direkt unter dem Alpspitz. Hier ruhten wir uns kurz aus um das Erlebte zu verarbeiten, als schon das nächste Abenteuer auf uns zu rollte. Donner – ein wahnsinniges Geräusch, wenn man nur normale Gewitter kennt, da er in den Bergen einen imposanten Hall erzeugt.

Das war es dann auch mit dem Ausruhen, in ein Gewitter wollten wir bei unserem ersten Ausflug in den Bergen nicht unbedingt kommen. Aber es blieb nicht nur bei einem Donner, es wurden mehr, es waren einige Blitze zu sehen, die ungewohnt nah waren und es wurde immer dunkler. Wir wurden schneller. Gerade noch rechtzeitig konnten wir kurz vor dem Skilift Kreuzeck einen Unterschlupf in einer kleinen Höhle finden. Und dann ging es richtig los. Platzregen, Sturm ein heftiges Gewitter und wir mittendrin. Dunkle Wolken zogen an uns vorbei und die Sicht war deutlich schlechter geworden. Mit 10 weiteren Schutzsuchenden verkrochen wir uns in der Mini-Höhle und warteten das Gröbste ab. Nach einigen Minuten nahmen wir den Endspurt zum Skilift auf, der natürlich auch nicht mehr fuhr. Mit etlichen anderen durchnässten Wanderern warten wir eine kurze Weile und wurden dann wieder ins Tal gebracht.

Unser erster Ausflug in die Berge und wir hatten eigentlich alles dabei, was zu einem ordentlichen Abenteuer gehört. Ein wilder, tosender Fluss, schwindelerregende Höhen und ein Gewitter. Wenn das kein Grund ist wieder zukommen. Einige Berge gibt es in Garmisch und Umgebung ja noch zu erkunden.