Nach Garmisch waren die Dolomiten das nächste Ziel unseres Wanderurlaubs. Wir hatten uns zum Übernachten den Campingplatz am Toblacher See herausgesucht. Von hier aus konnten wir alles, was wir in den Dolomiten sehen wollten, perfekt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.
Campingplatz: Camping Toblacher See • Toblacher See •
I-39034 Toblach – Südtirol http://www.toblachersee.com/
Schöner 3 Sterne Campingplatz, direkt am Toblacher See (ca. 20 Euro p. Pers./Nacht inkl. Duschen, WLAN)
An unserem ersten Tag am Toblacher See, wollten wir das machen, was wohl jeder Wanderer in dieser Region machen möchte – eine Tour zu den Drei Zinnen. Die Drei Zinnen sind die bekannteste Bergformation in den Dolomiten und dementsprechend ein beliebtes Ziel für Touristen.
Wir hatten Glück und haben von unseren Campingplatz-Nachbarn einen Tipp für eine Wander-Route jenseits der Touristen-Ströme bekommen. Der Weg führt durch das Rienz-Tal. Mit dem Bus fuhren wir eine Station vom Campingplatz zur Haltestelle „Drei Zinnen-Blick“ Der überfüllte Bus ließ schon darauf schließen, was uns bei den Drei Zinnen erwarten würde, mit uns stieg allerdings nur ein anderes Paar aus dem Bus. Gleich neben der Haltestelle steht ein Holzkonstrukt durch das man einen ersten Panoramablick auf die berühmte Bergformation erhält. Wir hatten herrlichen Sonnenschein, es war früh am Morgen und schon allein dieser Blick verzauberte uns.
Wir zogen los und folgten dem Wanderweg 102 immer entlang des Flusses Rienz. Schon bald begann der Anstieg, die Sonne machte einen sehr guten Job und wir genossen die urige Landschaft entlang des Flusses. Wir drehten uns oft um, da es überall etwas Schönes zu entdecken gab. Immer entlang des glasklaren Flusses überwanden wir die ersten Höhenmeter.
Nach ca. zwei Stunden (hier merkten wir auch, was unsere Nachbarn mit „Es zieht sich etwas.“ meinten) erreichten wir ein Plateau, hinter dem die Spitzen der Drei Zinnen schon sehr nah waren. Ein guter Platz, um auf der Wiese mit Blick ins Tal eine Pause einzulegen. Von dort aus ging es weiter immer direkt auf die Drei Zinnen zu. Hier waren dann auch schon mehr Wanderer unterwegs, da wir uns dem Rundweg näherten. Nach einem kurzen Marsch erreichten wir die Drei-Zinnen-Hütte. Hier war es ziemlich voll und wir machten einen wohl typischen Wanderanfänger-Fehler: wir bestellten zwei (!) Hütten-Kaiserschmarn. Schon als wir uns mit unseren mehr als gefüllten Tellern einen Platz suchten, ernteten wir die ersten belustigten Blicke. Und ja, nach einer ausgedehnten Wandertour hat man viel Hunger, aber noch lange nicht so viel, um diese riesigen Portionen zu essen. Leider mussten wir so viel übrig lassen, dass es noch immer eine ganze Portion gewesen wäre. Aber – wieder etwas gelernt.
Nach dem Essen liefen wir einen Teil des Rundwegs um auf die andere Seite der Drei Zinnen zu gelangen. Hier hatten wir einen wundervollen Blick auf die schroffe Berglandschaft der Dolomiten. Etliche Photos später gingen wir dann Richtung Bushaltestelle, um wieder zurück zum Campingplatz zu fahren. Wir waren froh, den Tipp für den alternativen Aufstieg zu den Drei Zinnen bekommen zu haben, da wir den Großteil unserer Wanderung für uns waren und bis zum Ziel von den großen Touristen-Massen verschont blieben. Sicher nicht so komfortabel, wie mit dem Bus hochzufahren, dafür in wundervoller Landschaft und mit dem guten Gefühl etwas geschafft zu haben.