Mit dem Teufel zum Brocken

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Das Wandern hat uns gepackt. Nach unserem tollen Kurz-Urlaub in der Rhön geht uns das Wandern nicht aus dem Kopf. Um noch mal ein bisschen zu üben, setzten wir uns deshalb am Freitag nach der Arbeit in den Bus und fuhren in den Harz. Mittlerweile haben wir nicht nur Wanderschuhe, sondern auch schon richtige Wanderrucksäcke erworben, die getestet werden wollten.

Wir haben uns für einen Campingplatz am Stadtrand von Bad Harzburg entschieden.

Campingplatz: Harz-Camp Göttingerrode • Kreisstraße 66 • 38667 Bad Harzburg

http://www.harz-camp.de/

Sehr schöner, gepflegter Campingplatz mit Sauna und Solarium (25 € inkl Strom, exkl. Duschen (50ct))

Bad Harzburg ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen im Harz. Wir entschieden uns ganz klassisch von hier aus den Brocken zu erklimmen. Der Teufelsstieg erschien uns dafür perfekt, da wir eine etwas anspruchsvollere Strecke nehmen wollten. Ein kleiner weißer Teufel im grünen Kreis kennzeichnet die Tour bis zum Brocken. Laut offizieller Beschreibung ist die Tour 13 km lang und man darf 950 Höhenmeter erwandern. Und ja, der Name ist hier auch Programm. Die ersten Anstiege ließen nicht lang auf sich warten. Was uns schon bei unseren letzten Wanderungen aufgefallen war – dort wo wir wandern, wandern wir immer allein. Aber gerade das genießen wir sehr. 30 Grad, Sonnenschein – der Brocken musste voll sein…auf den ersten Kilometern trafen wir aber kaum eine Menschenseele. So genossen wir die Kühle des Waldes, die wundervolle, urige Natur und die Stille.

Nach einigen Kilometern erreichten wir die Eckertalsperre. Ein wie ich finde recht imposantes Sperrwerk mitten im Wald. Entlang des Sperrwerks führte auch die innerdeutsche Grenze, was für den Betrieb einige Probleme bereitete. Der Wanderweg führte uns weiter entlang der Talsperre, eine fast unwirkliche Landschaft, an der wir uns kaum satt sehen konnten.

Und dann forderte der Teufel noch mal alles aus uns heraus. Auf einem alten DDR-Panzerplatten-Weg ging es stumpf nach oben. Seeeeehr lange. Ich hatte ja schon die 30 Grad erwähnt. Die Brockenplattform war manchmal sichtbar, aber die Straße nahm kein Ende. Immerhin quälten sich hier schon ein paar mehr Wanderer mit uns hoch (gefühlt kamen allerdings mehr runter gelaufen) und wir sprachen uns gegenseitig Mut zu.

Durch Zufall entdeckte Markus einen kleinen Felsvorsprung am Wegesrand. Hinter den Steinen offenbarte sich uns ein großartiges Panorama. Davon beflügelt kletterten wir auf die Steine und genossen die Weitsicht. Doch das war noch nicht das Ziel…wieder zurück auf den Plattenweg.

Endlich auf dem Brocken angekommen mussten wir feststellen, dass es im Laufe des Tages immer diesiger geworden war und jegliche Panorama-Fotos von einem weißen Schleier bedeckt waren. Wir schlugen uns die Bäuche voll und dann ging es auch schon wieder runter.

Diesmal liefen wir den Goethe-Weg bis nach Torfhaus. Dieser Wanderweg ist ganz anders als unser Aufstieg. Der Weg ist ausgebaut und deutlich flacher. Genau das richtige um noch mal acht Kilometer nach unten zu laufen (warum dachte Markus nur vorher es wären nur vier). Die Landschaft ist auch hier wunderschön, viele Moor- und Heideflächen. In Torfhaus angekommen nahmen wir den Bus (fährt am Wochenende stündlich), der uns wieder zu unserem Ausgangspunkt nach Bad Harzburg brachte.

Unsere Route (inklusive Verlaufen am Anfang) gibt es hier.

Der Ausflug auf dem Brocken hat uns wieder darin bestätigt, das Wandern toll ist. Wir haben leider wieder den Fehler gemacht, für unser Niveau zu viele Kilometer am Tag zurückzulegen. Denn wir waren kaputt, hatten Schmerzen und die ein oder andere wunde Stelle. Das muss bestimmt nicht sein, wenn man vielleicht etwas besser plant. Aber wir arbeiten daran…aus uns werden noch Profi-Wanderer. Und bald haben wir noch einmal die Gelegenheit das zu beweisen.