Etwas gutes hatte unser abenteuerlicher Abstieg vom Hirzer dann doch, wir hatten den Tipp bekommen, eine Wanderrung zur Lodnerhütte zu machen. Von Meran aus fuhren wir zum nächsten und letzten Campingplatz unserer Reise, nach Naturns.
Campingplatz: Waldcamping Naturns • Dornsbergweg 8 • I-39025 Naturns • http://www.waldcamping.com/de/ Toller 4 Sterne Campingplatz am Rand von Naturns, guter Startpunkt für Wanderungen in der Region (ca. 45 Euro für 2 Personen/Nacht inkl. Duschen, WLAN, Hallenbad)
Auch hier machten wir es so, dass wir den Anreise-Tag nutzen um die Gegend zu erkunden. Naturns ist ein netter kleinerer Ort, umgeben von Apfelbaum-Plantagen am Fuß der Texel-Gruppe. Für uns ein weiteres kleines Highlight ist das Alpine Wellness Konzept im Ort, dass zum Beispiel einige Nordic Walking-, Jogging-, Bike- oder Inline-Skate-Strecken bereit hält. Und wenn man nicht wandern geht, kann man ja mal eine schöne Runde joggen gehen. Wir entschieden uns für die 10,2 km lange Strecke. Sie führte uns vom Bahnhof aus, immer entlang des Flusses Etsch bis ins Nachbarörtchen Plaus. Von dort geht es auf der anderen Seite des Flusses über Apfelplantagen und den ein oder anderen heftigen Anstieg im Wald wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die Strecke ist super ausgeschildert und war ein schönes, anstrengendes Abendprogramm. Alle Infos und weitere Strecken findet ihr hier (http://www.naturns.it/aktiv/nature-fitness-park/jogging.html).
Am nächsten Morgen zogen wir uns dann wieder die Wanderschuhe an und dank der niedlichen Katze, die auf dem Campingplatz rumtigert, machten wir uns etwas verspätet auf in Richtung Ortsmitte, um mit dem Bus nach Partschins zur Texel-Seilbahn zu fahren. Mit der Seilbahn überwindet man schnell die ersten Höhenmeter und landet auf dem 1.565 m hohen Giggelberg. Von hier aus folgten wir dem Meraner Höhenweg (24) bis zur Nasereithütte.
Auf dem Weg 8 geht es dann weiter zur Lodnerhütte. Hinter der Nasereithütte zeigte sich die Landschaft ganz anders als auf dem bis hier sehr gemäßigten Teil der Wanderung. Etliche Wasserfälle und eine urige Flusslandschaft ließen uns schon wieder denken, wir wären auf einem fernen Kontinent. Mal wieder waren wir absolut überwältigt von dieser rauen Schönheit. Und da hörten wir es auf einmal, ein seltsames lautes Quieken. Murmeltiere, endlich! Ich hatte mich schon den ganzen Urlaub darauf gefreut welche zu sehen, was aber bis dahin nie geklappt hatte. Und hier waren wirklich viele. Manchmal erschreckte mich das schrille Gequieke auch, wenn man gerade um eine Kurve kam und das Murmeltier unweit vor uns auf einem Stein saß. So gingen wir ca. 2,5 Stunden diesen tollen Wanderweg, begleitet von Wolken hinauf zur Lodner-Hütte.Übrigens ist das auch wieder ein Weg, der nicht vielen Wanderern bekannt zu sein scheint, denn wir waren fast den gesamten Aufstieg allein, von etlichen Bergziegen abgesehen. Auch die Hütte war recht leer und wir gönnten uns zum Urlaubsabschluss zusammen einen (!) Kaiserschmarrn. Gut gestärkt machten wir uns dann an den Abstieg, der über dieselbe Strecke führt. Mit der Texelbahn ging es wieder hinab ins Tal. Die ganze Tour war ein wirklich würdiger Abschied von den Bergen. Wie in den anderen Orten zuvor hat Naturns noch soviel Weiteres zu bieten, dass wir auch hier nicht drum herum kommen, wieder einmal vorbeizuschauen.